Unter der Lupe


 
Im Januar



   Wildschwein am Malbaum


 


Wildschweine suhlen sich regelmäßig im Schlamm. Anschließend scheuern sie ihre Schwarte an Bäumen, um den Dreck aus ihren Borsten ab zu schubbern. Dieses Vorgehen dient dem Wohlbefinden der Tiere und hilft ihnen Parasiten loszuwerden. Die Bäume, an denen sich Wildschweine scheuern, werden als Malbäume bezeichnet. Häufig stehen sie in unmittelbarer Nachbarschaft zur Suhle und sind durch Schlamm- und Scheuerspuren, sowie anhaftenden Haaren zu erkennen. Gesuhlt wird das ganze Jahr über auch im Winter.


 
Im Februar



   Birkenrinde

  


 


Die Rinde der Birke leuchtet strahlendweiß. Die helle Farbe der Birkenrinde rührt von der weißen Substanz Betulin. Die Birke ist eine Pionierbaumart, d.h. sie besiedelt zusammen mit andere Weichlaubhölzern wie Weiden, Vogelbeeren und Pappeln, nachdem Gräser und Sträucher Freiflächen besiedelt haben, als erste Baumart die Kahlflächen. Für die extremen Klimabedingungen auf der Freifläche, wie Fröste, starke Sonneneinstrahlung, Trockenheit und Wind ist sie besonders gut angepasst und unempfindlich. Da sie tiefe Temperaturen erträgt, reicht ihre natürliche Verbreitung hoch in den Norden und im Gebirge auf die höchsten Baumstandorte.

Dabei ist die helle Rindenfarbe von großer Bedeutung. Im Nordwinter steht die Sonne besonders niedrig und strahlt fast senkrecht auf die kalten Baumstämme. Wäre die Rinde dunkel, würde das zu großen Temperaturunterschieden im Stamm führen. Das stark reflektierende Betulin verhindert es, dass das Holz der Birkenstämme reißt.
Aber auch an trockenen, heißen Standorten sorgt die reflektierende weiße Rinde der Birke dafür, dass der Baumstamm nicht überhitzt. Zumal die Krone der Birke aus Gründen des Verdunstungsschutzes sehr licht belaubt ist und dadurch die Blätter dem Stamm wenig Schatten spenden können.
Besonders bei Trockenheit vermindert das Wasser abweisende Betulin aber auch den Wasserverlust durch die Rinde. Mit Birkenrinde lässt sich selbst bei feuchtem Wetter ein Feuer entfachen!


 
Im März



   Bärlauch

  


 


Die ersten zarten Blätter des Bärlauchs erscheinen im März
. Bärlauch kommt häufig flächig in schattigen, humusreichen Laub- und Auenwäldern vor. Er bevorzugt kalkhaltige Standorte. Blühzeit von April bis Mai. Verwechslungsgefahr mit dem am gleichen Standort vergesellschafteten, giftigen Maiglöckchen. Bärlauch riecht und schmeckt stark nach Knoblauch. Er wird gerne in der Küche z.B. im Salat oder als Pesto verwendet.
 




 
Im April



  erster Laubaustrieb

 


 


Der erste Laubaustrieb. Zuerst ergrünen die sogenannten Unterständer im Wald, bevor die bestandsbildenden Bäume der Oberschicht ihre Blätter austreiben. Auch in der Reihenfolge der austreibenden Baumarten gibt es eine Abfolge. Zuerst die Weichlaubhölzer wie Birke, Weide, Pappel, dann Ahorn, Buche und ganz zum Schluss im Mai die Eiche.

 




 
Im Mai



  Fichtenblüte


 


Die anfänglich rötlichen, nach dem Verblühen gelblichen, männlichen Blüten der Fichte enthalten den Pollen. Alljährlich erblüht die Fichte Ende April mit einem Schwerpunkt im Mai und sendet ihren schwefelgelben Pollen in die Luft ab. In sogenannten Vollmastjahren, d.h. im Abstand von 3 bis 4 Jahren, schütten die Fichtenblüten in den ersten warmen Maitagen riesige Mengen an Pollen aus, die sich dann auf Autos, Balkone und Gartenmöbel als gelbe Schicht ablagern. Das trockene Wetter in diesem Jahr verstärkte das Phänomen des Blütenstaubes. So konnte sich der Pollen lange in den Bäumen und auf sonstigen Oberflächen halten.

 



 
Im Juni



  Tagpfauenauge

  


 


Das Tagpfauenauge gehört zu den wenigen Schmetterlingen, die als Falter überwintern. Somit sieht man sie, neben den Zitronenfaltern, schon im ausgehenden Winter fliegen. Die Weibchen legen die Eier auf der Unterseite von Brennnesselblättern ab. Nur hier, denn die Raupen fressen nur Brennnesselblätter und verschmähen jegliche andere Kost. Die Raupen sind schwarz behaart, besitzen schwarze Stacheln und weiße Punkte. Die Falter der 1. Generation schlüpfen im Mai, die der 2. im Juli. Das Augenmuster dient zur Abschreckung von Vögeln.




 
Im Juli



  Feuersalamander 

  


 

Der Salamander ist in seiner Lebensweise stark an den Wald gebunden. Er bevorzugt feuchte Laub- und Mischwälder. Als ausgewachsenes Tier ist er weitgehend unabhängig von Oberflächengewässern und führt ein verborgenes Dasein unter Totholz, Wurzeln, Steinen, oder in Mäusegängen. Salamander sind weitgehend nachtaktiv und sind nur bei Regen auch am Tage zu beobachten. Die Nahrung besteht aus Insekten, Spinnen, Schnecken und Regenwürmern. Die Paarung erfolgt entgegen der Gewohnheit anderer Lurche (z.B. Frösche, Kröten) an Land. Feuersalamander sind lebendgebärend, d.h. das Weibchen sucht nach einer Tragzeit von acht bis neun Monaten ein geeignetes Laichgewässer auf und setzt dort in mehreren Schüben die unscheinbaren, bereits in Ihrem Körper entwickelten Larven ab. Bei diesem Vorgang platzen die Eihüllen, die die Larven umhüllen, auf. Somit werden die Larven voll entwickelt in das Wasser abgegeben. Die Jugendentwicklung erfolgt anschließend im Gewässer. Die Metamorphose von der kiemenatmenden Larve zum lungenatmenden Landtier benötigt, je nach Temperatur des Gewässers  und dem Nahrungsangebot drei bis sechs Monate.
 


 
Im August



  Steinfliege
 


 

Die Steinfliege ist ein sehr ursprüngliches Insekt. Es gibt über 3500 Arten dieser Fluginsekten. So groß ihre Vielfalt ist, so unterschiedlich ist ihre Ernährungsweise. Gemeinsam ist ihnen aber allen, dass sich ihre Larven im Wasser entwickeln. Für die Entwicklung zum ausgewachsenen Insekt benötigt sie durchaus mehrere Jahre. Das ausgewachsene Tier lebt dann nur wenige Tage oder Wochen mit dem Ziel der Vermehrung und Ausbreitung seiner Art.
 




 
Im September



  Flechten

  


 


Flechten
sind weder Tiere noch Pflanzen, sondern bilden eine Symbiose aus Pilz und Alge. Pilze ziehen üblicher Weise die von ihnen benötigte Energie aus dem Abbau organischer Substanzen. Auf organisch armen Standorten nutzen Pilze die Algen, die die benötigte Energie durch Fotosynthese liefern. Die Alge zieht aus der Gemeinschaft den Vorteil, dass sie geschützt auf der Stützstruktur Pilz sitzt. Die Flechte benötigt jedoch nährstoffarme Standorte auf denen sie nicht von Konkurrenten wie Beerenkräutern und Sträuchern überwachsen wird. Von Natur aus wachsen Flechten nur sehr langsam. Durch den Verzicht der Streunutzung in den Wäldern seit dem Ende des zweiten  Weltkriegs und dem verstärkten N-Eintrag über Immissionen erholen sich selbst die nährstoffärmsten Sandstandorte.  Flächige Flechtenkiefernwälder (wachstumsschwache Kiefernwälder mit grauen Flechtenmatten), die noch vor 50 Jahren für die großen Sandgebiete Deutschland wie auch den Nürnberger Reichswald typisch waren sind weitgehend auf wenige Quadratmeter kleiner Gruppen von Flechten am Boden zurück gegangen. Die Forstwirtschaft versucht auf kleinen schützenswerten Flächen diese Pflanzengesellschaft mit gezielten Maßnahmen zu erhalten. 
 


 
Im Oktober



  Lärche


 


Die Lärche ist der einzige Nadelbaum, der seine Nadeln im Herbst abwirft. Im Herbst färben sich die Nadeln goldgelb und fallen ab. Grund: die weichen Nadeln sind nicht von einer verdunstungsschützenden Wachsschicht geschützt wie bei den übrigen Nadelhölzern. Würde die Lärche ihre Nadeln behalten würde sie im Winter aufgrund des gefrorenen Bodens vertrocknen.

 



 
Im November



  Farbenpracht im Herbst

  


 

 Der November bringt die Farbe in den Wald. Auf Grund der langen Trockenheit in diesem Jahr sind jedoch viele Blätter bereits vertrocknet oder braun verfärbt, so dass die Farbenpracht dieses Jahr vielerorts nicht so farbenprächtig ausfällt und viele Bäume bereits ihre Blätter abgeworfen haben.




 
Im Dezember



  Winter

  


 

 
 Ein schönes neues Jahr!



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