Unter der Lupe


 
Im Januar 2015



   Spuren im Schnee


 


Hier war ein Feldhase unterwegs: Die beiden langen und schmalen Hinterlaufspuren sind im oberen Bildrand zu sehen, dahinter die beiden kurzen Vorderlaufspuren, die ein wenig hintereinander stehen. Das Tier tritt mit den Vorpfoten hinter den Hinterpfoten auf.



 
Im Februar 2015



    Wildschwein

  


 


Wildschweine frieren im Winter nicht. Eine bereits ab dem Spätsommer angefressene Fettschicht schützt die Tiere vor der Kälte. Zudem wärmt sie ein dickes, wärmendes Winterfell. Die Borsten ihres Felles verlängern sich im Winter deutlich und eine dicke Unterwolle schützt die Wildschweine zusätzlich vor der Kälte. Wildschweine besitzen ein stark ausgeprägtes Sozialverhalten und leben in sogenannten Rotten. Eine Rotte besteht aus Bachen (erwachsene Weibchen), Überläufern (Männchen und Weibchen im 2. Lebensjahr) und Frischlingen. Die abgeschlagenen älteren Überläufer bilden sogenannte Überläuferrotten. Erwachsene Keiler (männliche Schweine) leben dagegen als Einzelgänger, die sich nur in der Rauschzeit (Paarungszeit im November bis Januar) zu der Rotte gesellen. Angeführt wird die Rotte von der erfahrensten Bache der sogenannten Leitbache.
Intensiver Körperkontakt und – pflege gehört zum Sozialverhalten der Wildschweine, was ihnen ebenfalls das Überwintern erleichtert. Die Wildscheine legen in windgeschützten Lagen, z.B. in Mulden innerhalb von Dickungen ihre Schlafplätze an, das sind regelrecht mit Laub und Reißig ausgepolsterte Nester. Und so macht auch ein schneereicher Winter den Wildschweinen nicht allzu viel aus. Ganz im Gegenteil, der Schnee schützt den Boden vor dem Gefrieren, so dass die Tiere auch im Winter im Boden wühlen und dort Nahrung finden können. Hier finden sie Wurzeln, Eicheln und Bucheckern, Engerlinge, winterstarre Amphibien und Schnecken, Schmetterlingspuppen und Mäuse. Wenn die Fröste so hart werden, dass auch unter dem Schnee der Boden gefriert, können die Wildschweine eine Weile von Aas leben. Sie sind ständig in Bewegung und auf der Suche nach Nahrung.



 
Im März 2015



    Star

  


 


Der Star ist wie die Amsel, mit der er manchmal verwechselt wird, ein Singvögeln. Er ist aber ein wenig kleiner als diese und kurzschwänziger. Ab dem Spätsommer bis in den späten Frühling hinein trägt er sein typisches schwarzes Gefieder mit grünblauem Schimmer, übersäht mit gelblichweißen Perlflecken, gleichsam einem mit Brillanten besetzten Ballkleid. Stare sind Zugvögel und kehren im März aus ihren Überwinterungsquartieren zu uns zurück. Wie ein echter Star besitzt er ein riesiges Repertoire an Tönen und Melodien. Etwas frech kommt er daher, denn als sogenannter „Spötter“ versteht er sich darauf, wie kein anderer Vogel, Stimmen, Gesängen und Tönen zu imitieren. Er ahmt die Töne unverwechselbar nach und reiht sie in seinen eigenen melodiös schwätzenden und flötenden Gesang ein. Da klingt es schon mal, als würde ein Hund vom Ast bellen, eine Tür knarren, wo keine ist, oder ein Bussard in der Hecke kreischen. Im März zu Balzzeit sitzt er häufig in seiner typisch aufrechten Haltung mit gesträubten Gefieder, erhöht auf einem Ast oder Starenkobel, wie auf einem Podest, von dem aus er tönt, knarrt und singt. Dann und wann unterstreicht er seine Darbietung mit einem rhythmischen, schwungvoll gespreizten Flügelschlag. Stare sind Höhlenbrüter, nehmen aber gerne Nisthilfen in Gärten an. Ab Ende März bebrüten beide Eltern die 4 bis 7 hellen Eier ca. 2 Wochen lang. Die Jungen sind nach etwa 3 Wochen flügge. Stare haben bis zu zwei Bruten im Jahr. Die meisten Stare halten sich oft in größeren Gruppen auf. Es kommt vor, dass ganze Schwärme auf Futtersuche in Obstgärten, Weinbergen und Feldern einfallen, was dem Star einen schlechten Ruf bei den Bauern eingebracht hat. Berühmt geworden sind auch die gemeinsamen Schlafplätze von Staren in Großstädten. Anstelle wie üblich in größeren Schilfzonen einzufallen, sammeln sich die Vögel dort, nicht immer zum Gefallen der Anwohner, massenhaft an Gebäuden um sich gemeinsam in den Schlaf zu singen.



 
Im April 2015



    Frühlingsenzian

  


 


Der Frühlingsenzian wächst auf sonnigen Alpenwiesen und kalkhaltigen Magerwiesen (Jura). Er blüht von März bis Juni. Sein kantiger Stängel ist nur wenige cm lang.



 
Im Mai 2015



    Singdrosselnachwuchs

  


 


Die Singdrossel wacht regungslos bei ihrem Nachwuchs im Nest. Ein paar Tage später waren die Nestlinge ausgeflogen und das Nest verwaist. Singdrosseln brüten i.d.R. zweimal im Jahr.



 
Im Juni 2015



    Fichtentriebe

  


 


Fichtentriebe bzw. Fichtennadeln sind unter anderem reich an Vitamin C, Zucker, Gerbstoffen und ätherischen Ölen, die schleimlösend wirken und die Atemwege befreien.
Aus den frischen Trieben lassen sich u.a. Honig und Sirup herstellen. Hierzu gibt es zahlreiche Rezepte. Das aus den ausgereiften Nadeln gewonnene Öl dient äußerlich als Einreibung oder Badezusatz bei Atemwegserkrankungen. Da das Öl auch die Durchblutung fördert wird es zudem bei Muskelverspannung und Rheuma angewendet.
Fichtennadeln erkennen:  Die Nadeln der Fichte sind vierkantig, stechend spitz ohne Wachsschicht auf der Unterseite und stehen radial (allseitig) um den Trieb.
 



 
Im Juli 2015



    Wiesenglockenblume

  


 


Die Wiesenglockenblume schillert blauviolett auf den grünen Wiesen. Der Sage nach schritt um 500 n. Chr. der Bischof Paulinus bei Sonnenuntergang über eine Waldwiese in Kampanien. Er war so bezaubert von der Abendstimmung, dass er Gott dabei lobpreiste. Da hörte er es leise um sich herum klingeln und gewahrte, dass die blauen Glockenblumen ihre Kelche im Abendwind wiegten. Zur Erinnerung an dieses Erlebnis ließ er eine Riesenglockenblume gießen und im Dom zu Nola aufhängen. Die war die erste Kirchenglocke.
 



 
Im August 2015



    Zitronenfalter im Spätsommer

  


 


Hier muss man schon zweimal hinschauen um den Zitronenfalter zu entdecken. Im ausgehenden Sommer geschlüpft wird dieses Tier den Winter in völliger Starre an einem Trieb oder Halm hängend durchleben, nur um im Frühjahr die Eier für die nächste Generation abzulegen und dann selbst zu sterben. Deshalb ist der Zitronenfalter auch der erste Schmetterling, den wir im Frühjahr fliegen sehen. Andere Falter müssen sich erst aus Ei oder Puppe entwickeln oder geschützte Verstecke verlassen. Wir vermissen ihn aber dann im Sommer, um ihn dafür bis spät in den November hinein beobachten zu können.



 
Im September 2015



    Schlehe

  


 


Die Früchte der Schlehe sind kugelrund und dunkelblau bis tiefschwarz mit einem großen Steinkern. Sie ähneln kleinen Pflaumen oder Zwetschgen. Kein Wunder, denn diese wurden in vielen Veredelungsschritten aus der Schlehe gezüchtet. Die Schlehe wird auch auf Grund der dunklen Rinde Schwarzdorn, oder wegen der zahlreichen und langen und spitzen Dornen, Schlehdorn genannt. Sie ist ein wichtiger Nist- und Nahrungsstrauch für Vögel. Schlehenfrüchte nutzten schon in der Jungsteinzeit die Bewohner der Pfahlbauten als Vitaminvorrat für den Winter und auch Ötzi trug Schlehenfrüchte als Proviant bei sich. Die kugelrunden Früchte enthalten Gerbsäuren, Fruchtsäuren, Mineralien und viel Vitamin C. Durch die Gerbstoffe wirken die Früchte zusammenziehend und helfen bei leichten Entzündungen des Zahnfleisches oder bei Zahnfleischbluten. Hierfür hilft es einige getrocknete Schlehenfrüchte zu kauen und lange im Mund zu behalten. Das grünliche Fruchtfleisch der reifen Schlehen schmeckt zunächst sehr sauer und bitter. Durch die ersten Nachtfröste werden die Zellwände der Frucht durchlässiger und die Stärke der Steinfrüchte wird zu Zucker umgewandelt. Dadurch wird das harte Fruchtfleisch weicher und die Schlehen schmecken deutlich milder. Lässt man also die Früchte bis zu den ersten Nachtfrösten am Strauch hängen und erntet sie erst dann, können die Früchte ihr volles Aroma entfalten. Anschließend lassen sich die Früchte dann zu herrlich schmeckenden Säften, Marmeladen, Schnäpsen und Likören weiterverarbeiten.



 
Im Oktober 2015



    herbstliche Blattverfärbung

  


 


Der goldene Oktober, hier am Beispiel eines Kastanienblattes. Das leuchtende Farbenspiel des Herbstes beruht in erster Linie auf einer Änderung des Mengenverhältnisses der Blattfarbstoffe. Im Frühling und Sommer überwiegt der grüne Farbstoff, das für die Photosynthese unabdingbare Chlorophyll. Es überdeckt alle anderen Pigmente. Um im Winter auf Grund des gefrorenen Bodens nicht zu vertrocknen, werfen Laubbäume im Herbst ihre Blätter ab und reduzieren ihre Wasseraufnahme bzw. stellen diese bei 0oC vollständig ein. Durch den Blattabwurf im Herbst würden aber die Bäume den für sie sehr wichtigen grünen Farbstoff komplett verlieren. Um dies zu verhindern, zerlegen die Bäume im Herbst das Chlorophyll in kleinere Bestandteile, ziehen diese aus dem Blatt heraus und deponieren sie bis zum nächsten Frühjahr in Zweigen, Stamm oder Wurzel. Die übrigen Farbpigmente Karotinoide (gelb, orange, rot), Xanthophylle (gelb) und Anthocyane (rot, violett, blau) sind für die Bäume nicht so wertvoll und werden nur teilweise abgebaut. Das ist der Grund für die überwiegend gelbe Färbung des Herbstlaubes.



 
Im November 2015



    Biberburg im Winter

  


 


Im Herbst bereitet sich der Biber auf den nahenden Winter vor. Bereits im Sommer hat er begonnen sich eine enorme Fettschicht anzufressen und Fett als Depotfett in seiner Kelle einzulagern ( 3 bis 4 Kg). Seine Fäll- und Bautätigkeit erreicht im ausgehenden Herbst seinen Höhepunkt. Er bessert seine Dämme aus, verstärkt und erhöht die Wände seiner Burg und legt in manchen Revieren Winterflöße als Nahrungsvorräte an. Dabei handelt es sich um Zweige und Äste von seinen Fraßbäumen, die er im Wasser aufeinanderstapelt. Die Äste drückt es durch das Eigengewicht und dem Gewicht des aufgesaugten Wassers unter die Wasseroberfläche. Dabei verzahnen sich die Zweige miteinander und verhaken sich im Gewässerboden. So bleiben die berindeten Äste im Falle eines Zufrierens des Gewässers für den Biber vom Wasser aus erreichbar. Seine „Winterburg“ isoliert er vor der Kälte mit einer ordentlichen Schicht Schlamm. Diese zusätzliche Schlammpackung ist im Bild deutlich sichtbar. Alle Familienmitglieder helfen bei dieser Arbeit mit. Wird es dann Winter, hält der Biber keinen Winterschlaf, sondern fährt seinen zeitlichen Aktionsrahmen nur zurück. Je nach Witterung verbringt er auch im Winter mehrere Stunden mir der Ausbesserung seiner Burg, dem Kontrollieren seines Revieres und v.a. mit der Nahrungsaufnahme.  

 


 
Im Dezember 2015



  Wolken gespiegelt im teilweise  

  gefrorenem Wasser

  


 


Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr

 






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