Unter der Lupe


 
Im Januar 2013



        Weißbeerige Mistel


 


Gerade in den Wintermonaten kann man die immergrüne, kugelförmig wachsende, Weißbeerige Mistel in den Kronen der kahlen Laubbäume deutlich erkennen. Sie gedeiht aber auch auf Nadelbäumen wie der Kiefer. Die Mistel ist ein Halbschmarotzer, denn sie zapft über ihre Wurzeln den Saftstrom ihres Wirtes an und lebt von dessen Wasser und den darin gelösten Mineralsalzen.
Verbreitet werden die Samen der Mistel durch Vögel, indem sie entweder nur das weiße Fruchtfleisch fressen und die klebrigen Samen an benachbarten Zweigen abstreifen oder die ganzen Früchte fressen und die unverdauten Samen andernorts wieder ausscheiden. Dort auf dem Ast keimt dann die neue Pflanze direkt in der Rinde ihres Wirtes.
Seit alters her ranken viele Mythen um die Mistel. Schon die Druiden der Gallier haben der Pflanze magische Heilkräfte zugesprochen. So durfte nur ein weiß gekleideter Druide mit einer goldenen Sichel die Mistel schneiden. Damit die Misteln den Boden nicht berührten und damit ihre heilsame Wirkung verloren, fing man sie in weißen Tüchern auf. Früher galt die Mistel als Allheilmittel, aber  auch heute noch spielt sie eine Rolle in der alternativen, sanften Medizin.
Bis heute gibt es zahlreich alte Bräuche die mit der Pflanze in Verbindung stehen: Zur Zeit der Wintersonnenwende und als Weihnachtsschmuck wird die immergrüne Mistel  gerne an die
Haustür gehängt, um das Haus vor Schaden zu bewahren. Ein
alter Brauch sagt: „Wer sich unter Misteln küsst, wird ein glückliches
Liebespaar“.



 
Im Februar 2013



        Wer ist da?


 


Wer schaut denn da heraus? Schon im zweiten Jahr in Folge brütet ein Eichhörnchen in einem von ihm selbst dafür umfunktionierten Starenkobel. Das Eichhörnchen hatte im letzten Jahr das Einflugloch des Starennistkastens mit seinen Zähnen vergrößert und Nistmaterial eingetragen um anschließend seine vier Jungtiere im Februar darin zu gebären. Auch in diesem Jahr funktionierte ein Eichhörnchen den Starenkobel wieder zu einem Brutkobel um. Man kann annehmen, dass es sich um das gleiche Weibchen handelt.

 


 
Im März 2013



      Reh im Winterfell


 


Noch tragen die Rehe ihr Winterfell. Das Winterhaar ist lang, hohl und gewellt, dadurch bildet sich zwischen den Haaren ein dickes Luftpolster, und Luft ist ein schlechter Wärmeleiter. Das Tier ist somit kälteisoliert. Hinzu kommt, dass das Fell dichter und dunkler als das Sommerfell ist. Die dunklere Farbe ermöglicht es die geringere Sonnenwärme des Winters besser speichern zu können.
Je nach Alter der Tiere erfolgt der Haarwechsel ab März/April bis Mai/Juni. Das Sommerhaar ist kürzer, heller, dünner, glatter und rotbraun.


 
Im April 2013



        Grasfrosch


 


Sobald im Frühling in feuchten Nächten die Temperaturen wenige Grad über der Nullgrad-Grenze liegen, erwachen die Amphibien (Frösche, Kröten und Molche) aus ihrer Winterstarre und verlassen ihre Winterquartiere. Sie begeben sich auf ihre alljährlich wiederkehrende Wanderung zu ihren Laichplätzen. Dieses Jahr etwas verspätet herrscht jetzt Mitte April Hochbetrieb auf ihren Wanderwegen. Amphibien legen hierbei Wegstrecken von einigen Metern bis zu einigen Kilometern zurück. Bereits während der Kaulquappenphase erfolgt die Prägung auf die Laichgewässer. Zur Fortpflanzung kehren sie aus ihren Winterquartieren an ihre Geburtsgewässer zurück. Experten vermuten, dass in diesem Jahr vielerorts um den 20. April herum die meisten Tiere ihre Laichgewässer erreicht haben werden, um sich anschließend wieder auf den Rückweg zu ihren Sommerquartieren zu begeben.

 


 
Im Mai 2013



        Blässhuhn


 


Das Blässhuhn ist eine mit 25–35 cm Körperlänge mittelgroße, rundliche Ralle, die meist entenartig schwimmend auf dem Wasser anzutreffen ist und dabei relativ hoch im Wasser liegt.  Es hat einen schwarzen Kopf mit weißer Stirn, weißem Schnabel und roten Augen. Der Körper ist schwarz mit großen grauen Füssen, und mit Schwimmlappen an den Zehen. Blässhühner bevorzugen zum Brüten stehende Gewässer mit viel Uferbewuchs. Wenn die Reviere abgegrenzt sind, beginnen die Blässhühner mit ihrem Nestbau. Es ist meistens ein schwimmendes Nest aus Pflanzenresten und Zweigen in der Uferzone. Blässhühner haben bis zu zwei Bruten im Jahr, in der Zeit von April bis August. Sie legen 4 bis 12 Eier, in der Regel sind es aber nur 9 Eier. Die Eier werden in ca. 24 Tagen von beiden Eltern ausgebrütet. Die Nahrung der Blässhühner besteht aus Algen, Pflanzenresten, Gras, Blütenblättern von Seerosen, Insekten, Schnecken, Muscheln, Fischen. Die Jungen werden bis zu zwei Monate mit Nahrung versorgt, bis sie selbstständig sind.

 


 
Im Juni 2013


    
        Holunderbrot


 



Der Holunderstrauch wächst gerne in der Nähe von menschlichen Siedlungen, deshalb ist er auch leicht zu finden. Im Mai bis Ende Juni entfaltet er seine weißen Blüten-Dolden, die weithin duften. Der Holunder ist nicht nur für seinen kräftigen Geruch bekannt, sondern wird auch in der Pflanzenheilkunde wegen seiner Vielseitigkeit geschätzt. Holunder tut Wunder! Da die Beeren sehr Vitamin C reich sind, eignet sich ihr Saft um die Abwehrkräfte im Winter zu steigern. Bei Erkältungskrankheiten und Fieber kann man die Holunderblüten als Tee trinken und sich danach zum Schwitzen ins Bett legen.

Es gibt viel Rezepte für den Holunder: Holundersirup, Holunderlimonade, Holundersaft, Holunderpunsch und natürlich die in Teig ausgebackenen Blütendolden. Aber eine ganz einfache und sehr schmackhafte Art und Weise den Holunder frisch mit Kindern zu schmecken ist es, die frisch gezupften und ausgeschüttelten Doldenblüten auf ein Butterbrot zu geben und gleich zu verzehren.



 


 
Im Juli 2013


    
         Buche


 

 


Zu fällen einen schönen Baum,
braucht's eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen, bis man ihn bewundert,
braucht er, bedenk es, ein Jahrhundert
(Eugen Roth)




 


 
Im August 2013


    
         Blindschleiche


 

 


Bei der Blindschleiche handelt es sich um eine Eidechse ohne Beine. Ihre Gliedmaßen haben sich im Laufe der Entwicklungsgeschichte zurückgebildet nur am Skelett kann man heute noch Reste der Becken- und Schulterknochen finden. Durch ihr Aussehen und ihre schlängelnde Fortbewegung werden Blinschleichen häufig mit Schlangen verwechselt. Blindschleichen sind nicht blind, sondern ihr Name ist von "blendend" abgeleitet. Diesen Namen erhielt sie wegen ihrer metallglänzenden Hautfärbung. Blinschleichen ernähren sich von lebenden Insekten, Spinnen, Regenwürmern und Nacktschnecken. Sie sind tagaktiv und jagen in den frühen Morgen und Abendstunden nach ihrer Beute. Sie besiedeln vielfältige Lebensräume. So kommen sie in Laubwäldern, an Hecken, an Moorrändern, auf Wiesen, an Bahndämmen, Holzstößen, Wegrändern, in Parks und naturnahen Gärten vor. Den Winter verbringen Blindschleichen in Kältestarre in frostsicheren Verstecken. Häufig bohren sie sich selbst hierfür unterirdische Gänge von bis zu 100 cm Länge und verschließen die Öffnung mit Moos oder Erde. Regelmäßig findet die Überwinterung gesellig in größeren Gruppen statt. Blindschleichen stehen unter Naturschutz




 


 
Im September 2013


    
        Herbstzeitlose


 

 


Im Herbst öffnet die Herbstzeitlose ihre blassrosanen bis violetten Blüten, die an Krokusse erinnern. Scheinbar als hätte sie sich in der Jahreszeit geirrt erblüht sie auf Wegrainen, Böschungen und nährstoffreichen Wiesen, während andere Blüten längst verwelkt sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen erscheinen bei der Herbstzeitlose die Blätter und die Blüten nie gleichzeitig. Im Herbst sieht man die Blüten – aber ohne Blätter, wogegen man im Frühjahr die Blätter sieht – aber stets ohne Blüten. Alle Teile der Herbstzeitlose sind hochgradig giftig. Hin und wieder kommt es bei unkundigen Sammlern im Frühjahr, wenn die Blätter erscheinen zu Vergiftungsfällen durch die Verwechslung mit den Blättern des Bärlauchs.




 
Im Oktober 2013


    
        Fliegenpilz


 

 


Der Fliegenpilz ist der bekannteste unserer heimischen Pilze. Er wächst von Juli bis Oktober vornehmlich in Nadelwäldern und dort gerne in der Nähe von Birken. Seine Haut ist leuchtend rot und mit den charakteristischen weißen Tupfern gesprenkelt. Sie sind nichts anderes als Reste der Hülle, in der der Pilz in seiner Jugend zum Schutz der Sporen steckt. Die Schuppen können weggespült werden, wenn es stark regnet. Sein Name wird auf seine frühere Verwendung als Fliegenfänger zurückgeführt. Schon der römische Geschichtsschreiber Plinius beschrieb diese Verwendungsart. Hierzu wurde der Pilz in kleine Stücke geschnitten und in gezuckerte Milch eingelegt, um die Fliegen, die von der Milch naschten, zu töten. Auch wenn man immer wieder liest, dass Fliegenpilze nach Beseitigung der Huthaut und gekocht in Wasser essbar wären, ist von diesem Ratschlag Abstand zu nehmen, denn Fliegenpilze sind giftig und in keiner Weise zum Verzehr geeignet. Die Folgen des Verzehrs sind: Koma, Lähmung, Kreislaufversagen, der zum Tod führen kann. Dennoch kennen wir den Fliegenpilz als allgemeines Glückssymbol. Das könnte u.a. daran liegen, dass er einfach so schön bunt und lustig aussieht.




 
Im November 2013


    
        Eichengalle der Gallwespe


 

 


Wenn im November die Eichen den größten Teil ihres Laubes abgeworfen haben, finden sich an der Unterseite ihrer Blätter oft kleine, apfelähnliche Gebilde. Diese Gebilde sind die Gallen der Eichengallwespe. Sie werden durch die Eiablage der Wespe im Sommer verursacht. Durch die Eiablage wird die Eiche gezielt zur Zellteilung an den, das Ei unmittelbar umgebenden Blattregionen veranlasst. Eine Galle entsteht. In der Galle wächst, geschützt vor Fressfeinden und mit ausreichend Nahrung versorgt, die Larve heran. Im Herbst verpupt sich die Larve im Schutz der Galle und in den Monaten Dezember bis Januar ist die Entwicklung zur Gallwespe abgeschlossen. Das erwachsene Tier (3 mm) arbeitet sich durch die Galle ins Freie. Es schlüpfen ausschließlich Weibchen. Ihr nur wenige Wochen andauerndes Leben dient ausschließlich der erneuten Eiablage. Das Weibchen legt hiefür jeweils eins ihrer unbefruchteten Eier an Knospen ab. Im Frühjahr zeigen sich dann die daraus entwickelten Knospengallen. Die Gallen sind sehr klein und mit bräunlich, feinen Härchen bedeckt. Daraus schlüpfen nun Männchen und Weibchen. Nach ihrer Paarung im Sommer legen die Weibchen ihre befruchteten Eier dann auf den Eichenblättern ab, um die sich im weiteren Jahreslauf dann die markanten Galläpfel entwickeln. Der Entwicklungszyklus der Eichengallwespe ist damit geschlossen. Die Eichengallwespe tritt also im Jahr in zwei Generationen auf. Die erste nur mit Weibchen, die zweite mit geschlechtsreifen Männchen und Weibchen.

Eichengallen werden seit dem Mittelalter für die Herstellung der dokumentenechten Eisengallustinte verwendet. Die Tinte wurde aus Eisen(II)-sulfat, Galläpfeln bzw. Pflanzengallen, Wasser und Gummi arabicum (oder auch Kirsch- oder Pflaumengummi) hergestellt. Heute findet die Gallustinte noch selten Anwendung, da Tintenfüllungen meist aus löschbarer Farbstofftinte besteht, welche problemloser in der Handhabung ist und aus Wäsche leicht auswaschbar ist. Dennoch verwenden auch heute noch einige Herstelle das alte Rezept für die Herstellung dokumentenechter Tinte.

 


 
Im Dezember 2013


    
       Waldweihnacht


 




.......alle Jahre wieder und immer wieder schön!

 

 

 

 

 







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