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Wir sind mehr als große Kinder. Immer wieder führen uns Spuren auf Pfaden in die Welt unserer Kindheitsträume. Erinnern wir uns doch: Wie schön war es, als wir als Kind ungezwungen herumlungern konnten, als wir ungestraft Zeit einfach verstreichen lassen konnten, als wir scheinbar ziellos zwischen vertrauten Orten umherwandern konnten, immer bewusst und unbewusst auf der Suche nach etwas Neuem, Abenteuerlichen. Die Neugierde hat uns vorangetrieben, wie selbstverständlich haben wir von Kindesbeinen an all unsere Sinne benutzt, um unsere Mitwelt zu begreifen, um Erfahrungen zu machen und um Sicherheit und Vertrauen zu erlangen. Heute als Erwachsener sieht unsere Lebens- und Arbeitswelt anders aus. Sie ist häufig durch Schnellebigkeit und Alltagshektik, durch Leistungsdruck und Erfolgstreben, durch Rastlosigkeit und Verpflichtungen und durch eine innere Unruhe geprägt. Lernen hat immer weniger mit Erfahrung zu tun. Zunehmend versuchen wir über die verschiedensten Medien zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Wir verlassen uns immer mehr auf unser gespeichertes Wissen und lassen dabei den Kontakt zu direkten Erfahrungen außer Acht. Wir vernachlässigen unsere Sinne, wir schmecken weniger, riechen und tasten kaum noch, sehen weniger und hören weniger hin. Tatsache ist jedoch, dass mit dem Wissen allein die Seele zu verhungern droht, dass wir mehr brauchen um ganzheitlich im Leben zu stehen. Alles was wir sinnlich erfahren und aufnehmen wird viel tiefer in uns wirken und bleiben als nur das medial Vermittelte. Jahrtausende lang war der Mensch in das sinnvolle Netz der Natur elementar verwoben. Er besaß lebensnotwendige, angeborene und über Generationen erlernte Verbindungslinien zu der ihn umgebenden Natur. Erst in den letzten hundert Jahren hat der Mensch begonnen, sich von der Natur immer mehr zu entfremden. Bezieht man diese Entwicklung auf die Zeitdauer der menschlichen Existenz, ist dies ein Katzensprung. Mit anderen Worten: Wir haben unser ursprüngliches Zuhause noch gar nicht so lange verlassen, als dass die Verbindungslinien gänzlich verloren wären. Wir brauchen kleine Zeitfenster in denen wir ein wenig innere Zufriedenheit, Glückseligkeit und die natürliche Verbundenheit zu unserem ursprünglichen Habitat, der Natur, erspüren dürfen. |
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