Unter der Lupe


 
Im Januar 2012



         Eichhörnchen


 

Das Eichhörnchen hält im Gegensatz zum Igel keinen Winterschlaf, sondern hält Winterruhe. Somit legen Eichhörnchen im Winter nur längere Schlaf- bzw. Ruhephasen ein, zwischen denen sie immer wieder aktiv werden um Nahrung zu suchen und zu fressen. Hierfür suchen sie u.a. die im Herbst angelegten Vorratsdepots bestehend aus Samen, Nüssen und Bucheckern auf. Im ausgehenden Winter kann man häufig unter Fichten regelrechte Teppiche aus herunter gebissenen frischen Trieben finden. Hier hat sich das Eichhörnchen an den frischen Knospen und Trieben gütlich getan. Weiter gehören zum Speiseplan über das Jahr Jungvögel, Vogeleier, Pilze, Beeren und Früchte. Eichhörnchen bauen mehrere kugelige Schlaf- und Brutnester (Kobel) aus Zweigen und Laub, zwischen denen sie hin und her wandern. Sie sind Einzelgänger. Sie paaren sich in der Regel zweimal im Jahr. Die erste Paarungszeit beginnt jetzt Ende Januar. In strengen Wintern kann diese auch entfallen. Die Jungtiere kommen bis zu fünft nach gut 4 Wochen nackt und blind mit einem Gewicht von 10 g auf die Welt. Zwei Monate werden die Jungtiere von der Mutter gesäugt. In den folgenden Monaten erproben Sie ihr Geschick noch in der Nähe der Mutter. Mit einem Jahr sind sie geschlechtsreif und völlig auf sich selbst gestellt. Eichhörnchen sind tagaktiv. Beim Klettern und Springen benutzen Sie Ihren buschigen Schwanz gleichsam als Steuerruder,
Balancierstab, Kletterhilfe und beim hinunter Springen als Fallschirm. Ihre Fressfeinde sind Baummarder, (Wild)-Katze, Greifvögel (Uhu, Habicht und Mäusebussard) und Wiesel.




 
Im Februar 2012



          Biber


Biber sind reine Pflanzenfresser. Im Sommer fressen sie  vor allem krautige Pflanzen und Jungtriebe von Weichhölzern. Besonders gerne werden auch die Knollen und Wurzelstöcke von Teichrosen verspeist. Wenn Landwirtschaftliche Nutzflächen an das Bibergewässer angrenzen frisst der Biber auch gerne Feldfrüchte wie Zuckerrüben, Getreide, Mais und Obst.
Im Winter ernähren sich Biber hauptsächlich von Baumrinde.  Um an die Rinde v.a. der jüngeren Triebe zu gelangen fällen Biber die Bäume, da sie ja nicht klettern können. Bevorzugt fressen sie die Rinde von Weichhölzern, vor allem die der Weide und der Pappel, sie fällen aber auch Buchen, Eichen und Nadelhölzer. Dort wo Gewässer regelmäßig zufrieren legt der Biber Nahrungsvorräte an. Hierzu sammelt er im Herbst Vorräte an Trieben, die er vor seinem Bau im Wasser aufschichtet. Durch das Eigengewicht der Zweige und dadurch, dass die Zweige sich voll Wasser saugen und somit um ein Vielfaches schwerer werden sinken die Äste unter Wasser. Einzelne Triebe verkeilen sich ineinander und verhaken sich in dem Gewässergrund, was ein Abdriften verhindert. Die spätere Eisdecke fixiert das Floß zusätzlich indem die oberen Teile des Floßes mit einfrieren. Wenn die Gewässeroberfläche dann zufriert und der Biber nicht mehr an das Ufer gelangen kann um dort Nahrung zu suchen, kann er unter Wasser mühelos sein Nahrungsfloß erreichen. Der Eingang seines Baues liegt in der Regel so tief, dass dieser nicht durch Eis blockiert wird.



 
Im März 2012



          Veilchen


Wie kleine violette Äuglein blinzeln die Veilchen bereits Anfang März aus dem Gras. Ihre Verbreitung verdanken die Veilchen kleinen Helfern, den Ameisen. Am Samen des Veilchen ist ein Ölkörper befestigt. Dieser strömt einen ameisenspezifischen Duftstoff aus. Animiert durch den Geruch verschleppen die Ameisen den Ölkörper inklusive Samen zu ihrem Nest. Auf dem Weg dorthin bleiben bereits einige Samen auf der Strecke liegen, ihr überwiegender Teil wird jedoch nach dem Verzehr des Ölkörpers aus dem Nest getragen und somit verbreitet.
Schon in der Antike war das Veilchen eine heilige Blume. Es war dem Gott Pan geweiht und zu Ehren des Saturns wurden Veilchenkränze auf dem Kopf getragen. Schon Hippokrates setzte das Veilchen für allerlei Beschwerden ein, unter anderem gegen Sehstörungen, Kopfschmerzen und Melancholie. In der heutigen Naturheilkunde wird das Veilchen vorwiegend bei Beschwerden der Atemwege, z.B. Husten und Bronchitis eingesetzt.


 
Im April 2012



         Hummel


Bei den Hummeln überwintern alleine die Königinnen in einem frostharten Erdloch. Im zeitigen Frühjahr, je nach Witterung ab Ende Februar arbeiten sich die Hummelköniginnen aus ihrem Versteck heraus und wärmen sich in der Frühjahrssonne auf. Danach fliegen die jungen Hummelköniginnen die ersten Blüten an, um sich mit Nektar zu stärken  Bevorzugt werden dunkle Blüten, da diese Sonnenenergie rascher aufnehmen als helle und deshalb wärmer als helle Blüten sind. Dadurch können sich die vom Winter entkräfteten Hummeln schneller aufwärmen. Zwischen Nektar- und Pollenaufnahme an den Blüten wird immer wieder ein Sonnenbad eingelegt. Jetzt beginnen die Königinnen mit der Suche nach einem geeigneten Platz  für den Bau eines Brutnestes z.B. Erdloch indem sie in Waben ihre Eier ablegen. Als Baumaterial dient Wachs, Pollen und Nektar. Für die Brutzeit werden für die eigene Ernährung und für die Versorgung der schlüpfenden Larven Nahrungsvorräte (Nektar und Blütenpollen) angelegt. Die Hummeln brüten die Eier aus. Die hierfür notwendige Wärme wird durch Verbrennen energiereicher Nahrung gewonnen und durch „Muskelzittern“, indem die Flugmuskeln „ im Lehrlauf“ hochtourig vibrieren. Über die Metamorphosestadien Ei, Larve und Puppe schlüpfen nach 20 bis 27 Tagen die jungen Hummelarbeiterinnen, Drohnen oder Jungköniginnen. Jetzt übernehmen die jungen Arbeiterinnen die Versorgungsflüge und das Brutgeschäft. Die Königin verlässt ab jetzt nur noch selten das Nest.


 
Im Mai 2012



          Specht


Buntspechtpaare führen eine Saisonehe. Anfang März beziehen sie ihr Brutrevier (30 bis 60 Hektar). Im April beginnt das Männchen mit dem Zimmern einer neuen Bruthöhle. Hiefür braucht es je nach Vitalität des Baumes 2 bis 4 Wochen. Nach der Paarung Anfang Mai legt das Weibchen 4 -7 Eier in die Höhle. Beide Partner bebrüten abwechselnd die Eier. Nachts brütet alleine das Männchen. Nach 10 bis 13 Tagen schlüpfen die Jungspechte. Ab einem Alter von 18 bis 19 Tagen zeigen sich die Jungen am Flugloch. Nach 20 bis 23 Tagen fliegen sie aus, werden aber noch acht bis zehn Tage gefüttert. In der Regel versorgen Spechte nur eine Brut pro Jahr. Nach dem Ausflug der Jungvögel trennt sich das Spechtpaar wieder. Spechte sind jedoch sehr reviertreu und so können Partner oft jahrelang hintereinander immer wieder miteinander brüten. Ihre Treue entsteht aber aus ihrer Verbundenheit mit dem Revier. Verlassene Bruthöhlen werden von anderen Höhlenbrütern angenommen: Hohltaube, Meise, Siebenschläfer, Kauz, Fledermaus, Hummel. Die Nahrung erwachsener Spechte besteht je nach Jahreszeit aus Insekten, Larven, Spinnen, Würmern, Samen, Beeren und Nüssen. Jungtiere werden mit tierischer Nahrung gefüttert, die sehr eiweißreich und leicht verdaubar ist. Kommt der Buntspecht zum Füttern an die Bruthöhle, hört man schon von weitem seinen Ruf “kick kick” oder “kix kix”. Gibt es eine Störung am Brutplatz hört man einen aufgeregten Ruf “gigigigigi”.


 
Im Juni 2012



         Jungspechte



 Und schon sind die hungrigen Jungspechte da! Wer aufmerksam hörend durch den Wald streift kann die flehenden Rufe der Jungtiere hören. In gebührenden Abstand lassen sich die Elterntiere beim Füttern beobachten.


 
Im Juli 2012



         Walderdbeere



Sommerzeit ist Beerenzeit: Himbeeren, Heidelbeeren und Walderdbeeren sind je nach Standort reichlich im Wald zu finden. Und nicht nur wir Menschen erfreuen uns an den saftigen Beeren. Zahlreiche Vögel, Fuchs, Eichhörnchen, Haselmaus, Marder, Dachs, Reh  und Igel erweitern jetzt ihren Speiseplan. Gegenüber ihrem großen Verwandten der Kulturerdbeere hat die kleine, wilde Walderdbeere einen entscheidenden Vorteil: Ihr  Wassergehalt  ist viel kleiner als jener der Kulturbeere, so dass sie sich problemlos eingefrieren lässt  ohne nach dem Auftauen zu braunem Brei zu zerfallen.

 
Im August 2012



      Vogelbeeren



Die Eberesche oder Vogelbeere ist ein Großstrauch oder ein bis zu 15 m hoch werdender Baum. Sie wächst häufig am Waldrand oder in Gärten und Parks und entlang von Straßen, da sie sehr rauchhart ist. Sie ist das ganze Jahr schön anzusehen: Im Frühjahr durch ihre zarten, hellgrünen Fiederblättern, im Sommer mit ihren großen, weißen Doldenblüten und im ausgehenden Sommer mit ihren korallenroten Früchten und ihren Blättern, die im Herbst eine braune, teils leuchtend gelbe bis tiefrote Farbe annehmen. Nicht weniger als 60 Vogelarten und zahlreiche Säugetiere ernähren sich von den im August erscheinenden und bis im Spätherbst frisch beleibenden Beeren. Die Verbundenheit der Eberesche mit den Vögeln stammt auch daher, dass die kleinen Samen der Beeren unversehrt den Darm der Vögel passieren und durch den Kot der Tiere weit verbreitet werden.
Die Beeren sind sehr Vitamin C reich und in der Heilanwendung durch die enthaltenen Bitterstoffe und Gerbstoffe wirksam gegen Probleme des Verdauungssystems, insbesondere der Gallenfunktion. Nach dem Genuss größerer Mengen frischer Beeren kann es zu Durchfall und Erbrechen kommen. Vor starken Dosierungen in roher Form bewahrt aber der herbe und bittere Geschmack. Gekocht sind die Beeren sehr schmackhaft und gesund. Durch das Kochen wird die Parasorbinsäure zerstört. Ihre Anwendung finden die Beeren in zahlreichen Rezepten für Säfte, Gelees, Dörrbeeren (Knabberbeeren), Schnäpsen, Wein und Tees. Neben den  Beeren haben auch die Blätter und Blüten eine Heilwirkung. Ein Tee aus den Blättern der Eberesche hilft bei Durchfall und Magenverstimmung. Ein Tee aus den Blüten hilft bei Husten, Bronchitis und Lungenentzündung.
In der germanischen Mythologie war die Eberesche dem Gott Donar (Thor) geweiht und somit der Lebensbaum schlechthin. Die Beeren besaßen geheimnisvolle Kräfte und aus den Zweigen wurden Amulette und Wünschelruten gefertigt. Auch wohnten freundliche Geister in den Ebereschen. Sie beschützen Haus und Hof, Mensch und Vieh vor Hexen und Unwesen, weshalb die Vogelbeere oft in Dörfern gepflanzt wurde.


 
Im September 2012



      Krause Glucke



Krause Glucke

Ein blumenkohlartiger, großer,  gelblichweißer Fruchtkörper, der im Juli bis November unter Nadelbäumen vornehmlich Kiefer wächst. Die Krause Glucke kann bis zu 20 cm hoch und 40 cm breit werden, manchmal sogar noch größer und ein Gewicht von bis zu 5 kg erreichen. Es handelt sich um einen sehr schmackhaften und ergiebigen Speisepilz. Ältere, bräunliche Exemplare sind bitter und können Verdauungsstörungen hervorrufen. Das Fruchtfleisch bleibt auch nach dem Zubereiten bissfest und schmeckt sehr aromatisch und nussig. Am besten schmeckt der Pilz, wenn er in fingerdicke Scheiben geschnitten, wie ein Schnitzel paniert und in der Pfanne heraus gebacken wird.



 
Oktober 2012



  Fraßspuren an Fichtenzapfen


Wer hat hier am Fichtenzapfen gefressen?

Viele Vögel und Säugetiere erfreuen sich im Herbst an den reichlich vorhandenen Früchten, Beeren, Samen und Nüssen der Bäume und Sträucher. Entweder fressen sie sich einen Winterspeck an (Haselmaus und Siebenschläfer), legen Wintervorräte an (Eichhörnchen und Eichelhäher) oder fressen sich einfach nur satt (viele Vögel, z.B. der Specht, die Finken und Meisen). Zapfen und ihre Samen sind eine fettreiche und nährstoffreiche Bereicherung der Speisepläne. Aber wer hat hier an den Fichtenzapfen gefressen?

Der Specht klemmt Zapfen in einen Rindenspalt oder in eine Astgabel um ihn mit seinem Schnabel bearbeiten zu können. Er hackt mit seinem Schnabel die Schuppen auseinander um an die fettreichen Samen zu kommen. Hat ein Specht erst einmal einen geeigneten Platz zum bearbeiten der Zapfen gefunden, findet man nicht selten unter dem gleichen Baum eine ganze Ansammlung an aufgehackten Schuppen und Zapfenresten. Solche Stellen nennt man auch Spechtschmieden.

Mäuse nagen alle Schuppen glatt und ordentlich ab und lassen häufig nur die Zapfenspitze wie einen Schopf stehen. Muss aber nicht sein, nicht selten nagt sie den ganzen Zapfen ordentlich ab.

Eichhörnchen entfernen auch alle Schuppen, reißen aber mehr die Schuppen ab, als sie abzunagen. Darum erscheint der Rest des Zapfens gerupft und nicht so glatt abgenagt wie bei dem Fraßbild durch die Maus. Wie die Maus lässt auch das Eichhörnchen meistens einen Schopf am Ende stehen.

Auflösung von links: Specht, Maus Eichhörnchen



 
Im November 2012



         Heckenrose



„ Ein Männlein steht im Walde, ganz still und stumm. Es hat vor lauter Purpur ein Mäntlein um…“ Wer kennt das alte Kinderlied nicht? Hier wird die Hagebutte besungen. Die Frucht der wilden Rose, der Heckenrose.

Der Strauch blüht im Juni und trägt seine rot leuchtenden, oval geformten Früchte ab September bis in den späten Winter hinein. Somit bietet die Heckenrose mit ihren vitaminreichen Früchten in der kalten und fruchtlosen Zeit vielen Vögeln und Säugetieren eine begehrtes Nahrungsanbebot. Die Hagebutte ist neben dem Sanddorn und der Schwarzen Johannisbeere die Vitamin-C reichste Frucht in der heimischen Flora. Die Früchte kommen daher im getrockneten wie im frischen Zustand in zahlreichen Rezepten u.a. für Tees und Kräutermischungen vor. Aus der Frucht lässt sich nach mühsamer Beseitigung der als Juckpulver bekannten seidig behaarten Samen Hiffenmarkmarmelade (fränkisch) gewinnen.  Durch ihren dichten, verschlungenen Wuchs und den zahlreichen Stacheln bietet der Strauch vielen Tieren Unterschlupf und Schutz vor Fressfeinden.

Viel Aberglaube rankt um die Heckenrose: drei Hagebutten am Weihnachtsabend, am Stefanstag, am Silvesterabend und an Neujahr verzehrt gilt als besonderer Schutz gegen Unfall und Krankheiten. Gegen Verhexung des Viehs hilft das Nageln von so viel Hagedorne vor das Fenster wie Kühe im Stall stehen.

Symbolisch erfahren wir die Heckenrose im Märchen Dornröschen. Hier steht die Heckenrose mit ihren stark verzweigten und stachligen Wuchs für den Schutz der Jungfräulichkeit der Prinzessin. Erst im richtigen Moment, nämlich im Zeitpunkt der Blüte gewährt der Strauch dem Jüngling das Durchkommen.


 
Im Dezember 2012



         Schneemann mit Licht



Diesen Schneemann baute Luca in der Waldgruppe und ich finde da braucht es keine Worte mehr.

Ein schönes neues Jahr mit vielen lichten Momenten!





 




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