Waldpädagogik

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Waldpädagogik ist waldbezogene Umweltbildung.

 
Das bedeutet für mich, mit Menschen im Wald und mit dem Wald Umweltbildung zu erleben. Im Mittelpunkt stehen der Wald, der Mensch und die menschlichen und natürlichen Beziehungen zueinander. Der Wald ist Spiel-, Erfahrungs-, Sinnes- und Lernraum, er ist ein Ort zur Kooperation, ein Ort für Abenteuer und Märchen, er ist die Quelle von Kreativität und Phantasie, er ist Ruheoase und er ist für alle Menschen offen….
 

Waldpädagogik - von Bäumen und Waldgeistern

Waldgeist

 Ein Ahornblatt wird zum Segel, ein Rindenstück zum Boot und ein Kind zum Kapitän. Der umgestürzte Baumstamm wird zur Hängebrücke und der Steilhang zur Rutsche ins Abenteuerland. Es wird  gerannt, geklettert, gelauscht, gefühlt, gematscht und geträumt.

Hier tummeln sich Eichhörnchen, Fuchs, Schmetterling und Steinkriecher, aber auch Feen, Elfen und Zwerge. Es duftet, zwitschert, kracht und plätschert, grünt und blüht, wächst und vergeht.

Wald ist einer der naturnahesten Lebensräume in Mitteleuropa. Entsprechend reichhaltig ist die Vielfalt an Flora und Fauna, aber auch an Sinneseindrücken, Formen, Farben und Räumen. Diese Vielfalt zu entdecken, zu erforschen und mit ihr zu gestalten ist ein Ziel der waldbezogenen Umweltbildung.

Waldpädagogik ermöglicht es Kindern wie Erwachsenen die Natur spielerisch, mit allen Sinnen zu erfahren und zu erleben.


 
Was Kinder im Wald suchen und warum dies für Kinder so wichtig ist



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Kinder im Wald


 Die körperliche Kondition ( Fitness, Kraft, Ausdauer) der Kinder steigt, wenn sie über den unebenen Waldboden hüpfen, springen, laufen, wenn sie auf Bäume klettern, über Gräben springen, auf Stämmen balancieren. Naturerlebnisse bieten viel Raum für die Bewegungs- und Entdeckungsfreude der Kinder. Sie schulen ihre motorischen Fähigkeiten.  

Kinder im Wald 2



Der Wald gewährleistet den Kindern einen genügend großen Raum zum Ausleben Ihrer Phantasie und Kreativität. Es gibt kaum Vorgefertigtes. Die Kinder entwickeln ihr Spiel und Spielzeug selbst. Der "Abenteuerspielplatz" Wald wartet mit stets neuen Aufgaben, Experimenten, Beobachtungen und Ideen.  

Phantasie und Kreatvität



Sinnliche Erfahrung
 

Im Wald können die Kinder viele Zusammenhänge sinnlich erfahren und Sinneszusammenhänge nachvollziehen. Sie erfahren den Wechsel der Jahreszeiten, sie können Wachstumsprozesse beobachten und Naturkreisläufe umfassend kennen lernen. Dabei werden alle Sinne angeregt und entwickelt: Hören, Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken; Lernen heißt die Welt zu be-greifen.



 

Fern ab jeglicher Reizüberflutung nehmen die Kinder ihre Kräfte besser wahr und erfahren ihre individuellen Möglichkeiten und Grenzen. Sie finden ihre eigene "Stabilität". So entwickeln sie spielerisch ein ausgeprägtes Selbstvertrauen: Das bin ich, und das kann ich.
 

 

Selbstvertrauen



Vor allem Rollenspiele basierend auf Phantasie und Kreativität fördern das soziale Spiel untereinander. Dies wiederum fördert Sozialverhalten und Kommunikation.

 

Sozialverhalten und Kommunikation



Gruppenzugehörigkeit

 

  Im Wald sind die Kinder besonders aufeinander angewiesen. Gruppenzugehörigkeit, Verlässlichkeit und Mithilfe sind wichtig. So sind viele Vorhaben der Kinder ohne die Hilfe der anderen gar nicht realisierbar. Ganz abgesehen davon, dass die Abenteuer alleine auch nicht so viel Spaß machen. Bringt jeder seine persönlichen Fähigkeiten konstruktiv ein, wird eine Aktion für alle zu einem positiven Erlebnis.

Der Aufenthalt in der freien Natur fördert durch den Wechsel zwischen spannungsgeladener Aktion und meditativer Ruhe die emotionale und geistige Ausgeglichenheit der Kinder.

 

emotionale und geistige Ausgeglichenheit



Bezug zur Natur entwickeln

 

 

Der behutsame Umgang mit jeder Art von Leben wird erfahren und gelernt. Kinder, die früh einen ethischen Bezug zur Natur entwickeln, werden voraussichtlich im späteren Leben ihre Umwelt als liebens- und schützenswert  erachten: „Was ich liebe schütze ich“.

 

Zusammenfassung:

Im Wald lernen Kinder spielerisch naturbezogene Inhalte, schulen ihre motorischen Fähigkeiten, testen ihre Grenzen aus, schöpfen Mut und wachsen über sich selbst hinaus. Sie können ihrer Kreativität freien Lauf lassen, können in Märchen und mythischen Geschichten versinken und sinnlich die Natur im Jahreskreislauf erleben. Sie spüren Licht- und Schattenspiel, die verschiedenen Einflüsse des Wetters, sie erleben das Rauschen der Blätter und den Geruch des Waldbodens. Gleichzeitig trägt das Erleben in der Natur zur Persönlichkeitsbildung und -stärkung sowie zur Förderung der sozialen Fähigkeiten bei.

 
 
Was wir Erwachsene im Wald erleben können



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Erwachsene im Wald 1Erwachsene im Wald 2

Jugendliche und Erwachsen stellen mannigfache und sehr unterschiedliche Ansprüche an ihren Waldbesuch. So suchen sie u.a. Entspannung, Ruhe, Wissen, einen Ort zum Kraft tanken, zum Sport treiben, das Gefühl von Naturverbundenheit, Glück und Harmonie, das Erleben von Wildnis, Abenteuer und Spannung, sinnliche Erfahrungen, Kooperationen, einen Ort zum Alleinsein, zum Träumen oder Austoben…

Waldpädagogik vermittelt Jugendlichen und Erwachsenen Wald in seiner Vielfältigkeit und versucht mit einem breiten Spektrum an unterschiedlichsten didaktischen Methoden den Lebensraum Wald - mit all seinen Tieren, Pflanzen und Beziehungen -, seine Bedeutung für den Menschen und seinen Wert für jeden Einzelnen erlebbar und erfahrbar zu machen.

Damit versteht sich Waldpädagogik als waldbezogene Umweltbildung und hat zum Ziel, dass die Teilnehmer durch praktisches, ganzheitliches Erleben und Lernen zu einem verantwortungsbewussten vernetzten Handeln im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung angeregt werden.
 
„Nur was ich kenne, das liebe ich, nur was ich liebe, das schütze ich“ (Konrad Lorenz)

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